New World: Zeit für Positives!

Avatar von David Engemann

In den letzten Jahren ist es wiederholt so, dass Spiele-Entwickler immer wieder die dunkle Seite der Gamer kennenlernen. Kritik wird lang und breit über alle Medien kommuniziert und bei Fehlern kein gutes Haar an einem neuen Spiel gelassen.

Diese Entwicklung finde ich nicht nur schade, sondern auch sehr frustrierend für Entwickler und engagierte Mitarbeiter. Leider ist es auch bei dem neuen MMORPG „New World“ so, dass die Meinungen stark auseinandergehen.

Neben den vielen positiven Stimmen häufen sich auch Beschwerden über Bugs, die Handhabung, fehlende Kommunikation und beispielsweise die Update-Politik. Meiner Meinung nach sind es aber nicht die Spieler allein, die für den Aufstieg oder den Fall eines Spieles verantwortlich sind, sondern auch die Medien.

Die großen deutschen Spiele-Magazine loben im ersten Schritt neue Spiele und preisen sie richtig an, nur um es wenige Wochen später zu zerreißen. Mit reißerischen Headlines werden die User auf die eigene Plattform gelockt, um meiner Meinung nach mit der enthaltenen Werbung oder mit einem Abo mehr Geld einzunehmen. Ich sehe die Entwicklung kritisch und hoffe, dass sich das in Zukunft bessert.

Nun geht es aber um New World – was meiner Meinung einfach fantastisch ist!

Genau das richtige für Jäger und Sammler

Jeden der nun eine stichpunktartige Liste erwartet, welches die positiven Aspekte des Games sind, muss ich leider enttäuschen. Ich werde nur meine Erfahrungen mit dem Spiel teilen und welche Freude es mir schon bereitet hat. Es ist kein Ratgeber-Artikel und auch kein Beitrag mit Hintergrundinformationen. Alles was du findest ist eine Kolumne mit meinen ersten Eindrücke zum Spiel.

Aktuell liegt meine Spielzeit auf Aeternum, der Insel in New World, etwa bei 140 Stunden. Mein Level liegt bei 55, mir fehlen also noch 5 Level, bis ich die Maximalstufe erreicht habe. Ich habe die Karte noch nicht ganz erforscht und bisher auch noch nicht jede Instanz des MMOs spielen können, aber ich habe schon tolle Erfahrungen gesammelt.

Mit meiner Vorliebe fürs Crafting und das Entdecken der Spielwelt bin ich in New World super aufgehoben. Trotz der umfangreichen Spielzeit habe ich noch keinen meiner Berufe auf das Maximallevel von 200 bringen können. Auf dem Weg zu einer Quest bin ich immer wieder abgelenkt, da ich zwischendurch wieder Erz finde oder Hanf aufsammeln kann, dass macht mir persönlich sehr viel Spaß. Ich sehe mich beispielsweise noch viele Stunden Holz hacken und Tränke brauen, um meine Berufe hochzuarbeiten.

Die Gebiete, die für unterschiedliche Level aufgeteilt sind, finde ich abwechslungsreich und schön gestaltet. Generell spricht die Grafik des Spiels mich sehr an und ich könnte hier keine negativen Punkte anführen. Auch Kleinigkeiten wie die Animation umfallender Bäume nach dem Fällen oder die verschiedenen Kulissen die man durch die Quest-Reihen besucht, gefallen mit sehr gut.

Als letzten Punkt möchte ich kurz den Freiraum ansprechen. Es ist ein MMO in dem ich mich viel freier fühle als bei anderen Spielen des Genres. Dass ich mich nicht zu Beginn fest für eine Klasse entscheiden muss und mich umentscheiden kann, gefällt mir wahnsinnig gut. Ich bin mir sicher, dass ich nach und nach verschiedene Waffen ausprobieren und hoch leveln werde.

PvP nur ausprobiert

Ja, das Spiel ist auf PvP ausgelegt, jedoch habe ich noch nicht viel ausprobiert. Beim Erledigen der vielen anderen Aufgaben und dem Sammeln von Material blieb mir auch in den 140 Stunden auch gar nicht viel Zeit dafür. Und ja, trotzdem fühle ich mich bisher sehr gut unterhalten.

Meine ersten Erfahrungen im PvP habe ich während des erledigen von Fraktionsaufgaben gemacht. Ich habe den PvP-Modus aktiviert und bin losgezogen, um die Quest-Aufgaben zu erledigen. Auf dem Weg bin ich mehreren PvP Spielern begegnet und habe gegen sie gekämpft. Mal habe ich gewonnen, mal verloren. Das macht Spaß und hat mich gut unterhalten. Einen Krieg habe ich bisher noch nicht mitgespielt, hörte aber, dass das besonders viel Spaß macht.

Abseits vom PvP bin ich mit anderen Spielern gemeinsam bei einer Invasion angetreten und habe versucht ein Fort zu verteidigen. Auch das ist wahnsinnig unterhaltsam und die unterschiedlichen Skillungen der Spieler und das gemeinsame “Kloppen” macht mir richtig Laune.

Ein Spiel mit engagierten Entwicklern

Ich glaube wir stehen mit New World irgendwo am Beginn einer langen Reise eines fantastischen Spiels. Uns werden neue Inhalte und Waffen erwarten und außerdem werden weiterhin bestehende Fehler ausgemerzt.

Mein Respekt gilt den Entwicklern, die in der Kürze der Zeit so viel geleistet haben. Mit den ersten Updates wurden bereits zahlreiche Fehler behoben und weitere Entwicklungen stehen noch an. In einem Entwicklerblog-Update mit ganzen 30.000 Zeichen wurden schon viele der anstehenden Änderungen angesprochen. Ich halte den Post aus dem Forum für ein klares Statement.

Bei 30.000 Zeichen reden wir über 4.000 Wörter. Ich bin mir sicher, dass es eBook-Ratgeber gibt, die kürzer sind. Die Entwickler sind engagiert, hören auf das Feedback der Spieler und arbeiten intensiv an Lösungen. Hier kann man meiner Meinung nach nicht mehr von fehlender und unzureichender Kommunikation sprechen, geschweige denn von einem “toten Spiel”.

New World ausprobieren und nicht nur Clickbait-Headlines lesen

Im Endeffekt möchte ich ja nur auf eines hinaus. Jeder, für den ein Spiel interessant aussieht, sollte es unbedingt selbst ausprobieren und nicht auf die Clickbait-Headlines der großen Magazine hereinfallen. Vielleicht ein paar Gameplay-Videos anschauen oder anderen Spielern bei Twitch einen Besuch abstatten.

Ich persönlich möchte mich mit diesem Beitrag einfach positiv für New World ausdrücken und jedem MMO-Fan sagen – probiere es einmal aus und mache dir selbst ein Bild. Es mag sein das noch nicht alles perfekt rund läuft, aber ich denke jeder von uns hat weitaus chaotischere Releases mitgemacht. Mit den fortlaufenden Verbesserungen, neuen Inhalten, Waffen und Überraschungen werden hier sicher viele Jahre Spielspaß auf uns zukommen. Ich freue mich sehr darauf.

Das Engagement der Entwickler lässt auf großes hoffen. Und selbst wenn ich mich täuschen sollte, für 40 € habe ich selten mit einem Spiel mehr als 140 Stunden Spaß gehabt!

Wie stehst du zu New World und zur Gaming-Presse?

Natürlich interessiert mich auch deine Meinung zu diesen Themen und möchte dir daher zum Schluss zwei Fragen stellen. Ich würde mich freuen, wenn du dir die Zeit nimmst und mit einem Kommentar darauf antwortest.

Frage 1: Ich persönlich finde nur selten wirklich interessante Beiträge bei den großen Magazinen. Bei vielen habe ich das Gefühl hier soll etwas verkauft werden oder aber die Überschrift ist für den Inhalt völlig absurd. Wie siehst du die Entwicklung der Gaming-Magazine? Würdest du auch sagen, dass hier mit Absicht reißerische Inhalte produziert werden, um User anzulocken?

Frage 2: Meine Meinung zu New World kennst du nun schon – ich finde es fantastisch. Wie stehst du zu New World, hast du es auch schon gespielt, was denkst du wie die Zukunft des neuen MMOs aussehen wird?

Thorsten WeiskopfAndré EymannTobi

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6 Antworten zu „New World: Zeit für Positives!“

  1. Avatar von Thorsten Weiskopf

    Hi David,

    Ich Zitiere: „

    …ausprobieren und nicht nur Clickbait-Headlines lesen

    „. Wahre Worte.

    Ich gehe sogar noch weiter und sage, dass dies ein Problem unserer Zeit ist. Aber um nicht abzuschweifen bleibe ich lieber bei deiner ersten Frage und bestätige deine These. Aus meiner Sicht eignen sich viele Magazine und Webseiten einfach nicht mehr für eine Zockentscheidung. Dennoch möchte ich die Arbeit der Autoren und Redakteure nicht unterbewerten. Meistens sieht das geübte Auge den Artikeln schon an ob sich dahinter gehaltvolle Informationen über das Spiel befinden oder nicht.

    Hat man seine Zockentscheidung getroffen heißt das Zauberwort: Erwartungshaltung.

    Mit ihr wird und wurde nicht selten von den gleichen Magazinen gespielt welche im nächsten Moment kritisierten, dass eben diese nicht erfüllt wird. Klar, dies geht auch oft von Publisher oder Entwicklern aus. Aber dennoch gehört der persönliche Geschmack einem selbst und den sollte man sich nicht nehmen lassen.

    In diesem Sinne viel Spaß in New World!

    TobiDavid Engemann
    1. Avatar von David Engemann

      Hi Thorsten, danke dir!
      Ja ich gebe dir da absolut recht. Ich ärgere mich wahrscheinlich deswegen so, weil ich es früher immer so geliebt habe durch Magazine zu stöbern und mich inspirieren zu lassen. Heute habe ich bei fast allen Beiträgen (gerade in Online-Magazinen) die Befürchtung, dass die Inhalte „gekauft“ sind. Es macht mir selten Spaß über neue Spiele in den großen Magazinen zu lesen.

      Dafür finde ich beispielsweise die Entwicklung vom Streaming super. Bei Twitch schaue ich gerne dem ein oder anderen über die Schulter. So kann man sich auch ganz gut ein erstes Bild machen finde ich.

      Ich danke dir für deinen Kommentar. Den Spaß an New World würde ich mir durch Magazine auch nicht nehmen lassen 🙂

  2. Avatar von Shukon

    Habe mir New World damals direkt zum Release geholt, ohne irgendwelche Artikel zu lesen oder Videos anzugucken. Ist bei mir aber in der Regel das normale Vorgehen, wenn es um Games geht. Schaue mir meistens keine Tests oder dergleichen an. Mein Motto ist da eigentlich immer „Einfach selber ausprobieren“. Finde das man Spiele selbst einmal gespielt haben sollte um sich dann eine eigene Meinung zu bilden. Wie oft habe ich erlebt das Spiele auf diversen Seiten zerrissen werden, ich allerdings am Ende einfach nur liebe.

    Mit New World hatte ich sehr viel Spaß gehabt. In Moment komme ich nicht viel dazu das Spiel zu zocken, liebe es aber immer noch sehr! Mag das System und finde es toll das es mal neues gibt, was von alt eingesessenen MMOs etwas abweicht. Vor allem dieser Sammelaspekt oder auch das Jagen und das Housing mag ich hier sehr gerne. Im Grunde ist dies auch genau das, was ich in dem Game am liebsten mache: Durch die Gegend laufen, Quests erledigen und nebenbei allerlei Materialien sammeln. Und ja, ich habe sehr viel Spaß damit! Und genau das ist doch das, was zählt oder? Wenn man Spaß mit einem Game hat, ist alles gut. Genau das und nicht mehr sollen Spiele bewirken: Das man Spaß hat.

    Die Medien an sich betrachte ich schon lange als etwas schwierig, wohlgemerkt nicht alle Plattformen. Entweder wird bei Games bis in den Kern danach gesucht, was man kritisieren kann oder es liest sich eher wie eine Werbung. Finde man sollte da irgendwie einen Mittelweg finden, man muss zum einen nicht alles kritisieren, aber auf der anderen Seite muss man natürlich nicht alles in den Himmel loben und „verkaufen“.

    Bin da aber mittlerweile auch nicht mehr so wirklich drin und umgehe Tests zu Games, die ich sowieso zocken werde, da ich mir lieber ein eigenes Bild mache. 🙂

    Liebe Grüße

    André EymannDavid Engemann
    1. Avatar von David Engemann

      Hi Shukon,
      das finde ich eine sehr gute Einstellung. Am besten erst einmal selbst ein Bild machen. Bei mir ist es leider so, dass ich immer wieder auf Beiträge „gestoßen“ werde. Ich versuche dann aber auch nicht die Meinung zu übernehmen, sondern spiele das Spiel lieber erst einmal selbst. (Vor allem in Sachen Rollenspiele und Strategie-Games)

      Das dir New World auch gefällt ist schön. Ich bin auch der absolute Sammler und genieße das in der schönen Spielwelt sehr. Nach dem Winter-Update (das ich total feiere!) bin ich auch gespannt was noch so auf uns wartet. Aktuell laufe ich im Spiel meine Farm-Routen ab und nehme auf dem Weg die Geschenke mit, die irgendjemand da verloren hat ^^.

  3. Avatar von André Eymann

    Ich habe mir New World soeben einmal in Videos und Bildern angeschaut und finde es sieht spannend aus. Und ich freue mich darüber, dass es Dir gefällt. Von jeher bin ich ein Mensch, der sich von der „öffentlichen Meinung“ auch der Medien eher wenig beeiflussen lässt. Mein Motto war und ist zum Thema Videospiele immer: „wenn es Dir gefällt, kann Dir die Meinung anderer egal sein“.

    Natürlich aber verstehe ich, was Du mit Deinem Beitrag sagen willst. Man sollte sich von der Meinung anderer nicht zu sehr beeinflussen lassen. Das Thema (und das damit verbundene Leid der Betroffenen) hat übrigens 2017 auch Christian Kuhrmann wunderbar in seinem Beitrag Schwarmintelligenz verdirbt den Spielspaß aufgegriffen.

    Das „Dilemma“ der großen Spiele-Magazine ist wiederrum eine ganz eigene Causa, dass auch bei VSG immer wieder einmal angesprochen wird. Natürlich steht der kommerzielle Spielejournalismus vor dem Problem Geld verdienen zu müssen. Die Art und Weise wie das heute funktioniert gefällt mir oft auch nicht. Auch ich empfinde es ähnlich wie Du: meist frustrieren mich die Berichte und Artikel, weil sie falsche Hoffnungen wecken und selten wirklich interessant sind. Was bei den alten Printmagazinen als „Werbeköder“ anfing, durchsetzt heute leider oft die Texte und die gesamte Berichterstattung. Zum Glück gibt es mittlerweile Alternativen, die es besser versuchen oder machen.

    Am Ende steht aus meiner Sicht immer die Liebe zum Spiel. Wenn man es „für sich“ entdeckt hat, ist es wunderbar. Egal was wer schreibt oder denkt. Die Liebe zu deinem Spiel ist immer persönlich. Und so sollte es auch sein. Egal ob „Gurke“ oder hochgelobtes AAA-Game. Das eigene Empfinden zählt.

    Danke für Deine Gedanken.

    Thorsten Weiskopf
    1. Avatar von David Engemann

      Danke dir für deinen Kommentar. Ich bin froh, dass ich die Entwicklung nicht allein kritisch betrachte. Generell ist es ja auch kein Problem was nur die Spiele-Magazine betrifft. Generell hat die Qualität vieler Medien einfach abgenommen, da die „Klicks“ und das damit verdiente Geld im Vordergrund stehen.

      Ich möchte das nicht verallgemeinern. Natürlich gibt es auch immer noch tolle Seiten, tolle Ratgeber-Artikel und ausgiebige Reviews – nur muss man heute meiner Meinung nach mehr danach suchen. Sonst landet man bei denen, mit dem größten Budget die sich die ersten Google-Plätze gesichert haben. Ich bin gespannt wo diese Entwicklung noch hinführen wird.

      Zu Spielen und Vorlieben finde ich diesen Satz von dir absolut treffend:
      Wenn man es „für sich“ entdeckt hat, ist es wunderbar.
      Genauso ist es!

      André Eymann