Die ASM ist zurück!

Avatar von André Eymann

Sie war die vermutlich bekannteste Computerzeitschrift der späten 1980er Jahre, und noch heute besitzt sie in Retro-Kreisen einen echten Kultstatus: die 1986 erstmals erschienene ASM (Aktueller Software Markt). Nun gibt es nach 28 Jahren Pause wieder eine neue Ausgabe.

C-64, Spectrum, Schneider CPC, MSX, Dragon, Enterprise – fast jedes Computersystem, das 1986 eine gewisse Bedeutung hatte, wurde in der ASM berücksichtigt, ganz zu schweigen von den 16-Bittern Atari ST und Amiga, die ab 1987 begannen, Einzug in die Haushalte zu halten.

Doch 1995 musste die ASM aufgeben: Der PC hatte sich durchgesetzt, für Multiplattformmagazine gab es einfach keinen Markt mehr. Heute hat sich das Bild wiederum gründlich gewandelt, die alten Computer von damals, Ende der 1990er Jahre oftmals eingemottet oder gar weggeworfen, finden wieder und immer mehr neue Freunde, und jedes Jahr erscheinen mehr Spiele, die aus den Systemen mehr rausholen, als man es zu ihren Hochzeiten für möglich gehalten hätte.

Und nun kommt auch die Zeitschrift zurück, die die typischen Heimcomputer auf ihrem Siegeszug durch die bundesdeutschen Wohnzimmer begleitet hat. Mit der Ausgabe 3/23 erscheint Jahrzehnte nach dem letzten Heft eine neue Nummer, die wie damals einen Überblick über den aktuellen Softwaremarkt der 8- und 16-Bitter geben möchte.

Doch die neue ASM ist mehr als eine Softwarezeitschrift, sie ist auch eine Hommage an die alten ASM-Ausgaben der 80er Jahre. So finden sich in ihr auch zahlreiche Interviews mit den früheren Redakteurinnen und Redakteuren, sodass sich auch interessante Einblicke in den Redaktionsalltag und dem damaligen Beruf des Softwarejournalisten.

Auch bei der alten Garde stößt das Projekt auf Zustimmung. „Ich freue mich, dass das alte Format wiederaufgenommen und so klasse rübergebracht wurde“, so Manfred Kleimann, der frühere Chefredakteur, der 1985 das Konzept der Zeitschrift entwickelte und auch die Neuauflage beratend begleitet.

Text: Alexander Drews (Toperlasco)

Aus dem Inhalt

  • Über 30 Testberichte zu aktuellen Spielen für 8- und 16-Bitter
  • Interviews mit Manfred Kleimann, Frank Brall, Martina Strack, Bendrik Muhs, Stefan Swiergiel, Klaus Segel, Stefan Bayer, Torsten Oppermann, Dirk Fuchser
  • Interviews mit Thomas Meiertoberens (Magic Bytes) und Steve Wilcox (Elite Systems), Roman Werner (Super Marble Boy), The Mojon Twins (Ramiro el Vampiro), Juan Manchon (Amigastore.eu), Andreas Magerl (APC&TCP), Sebastian Bach (Polyplay)
  • LeserInnenumfrage zur ASM
  • Wettbewerbsauflösung: Endlich da – das ASM-Computer-Spiel
  • Im Blickpunkt: 40 Jahre Vectrex
  • Rückblende: Was wurde aus den St. Brides Girls?
  • und anderes mehr …

Shut Up And Take My Money!

Erhältlich ist die aktuelle Printausgabe ab sofort auf amigashop.org, wo auch die bekannten Magazine Amiga Future, Amiga Joker und Load erhältlich sind.

Preislich liegt die 100-seitige Sonderausgabe bei 8 Euro (zzgl. Versandkosten).

Informationen zum Verlag

MatthiasLordJohn75Tobi

Avatar von André Eymann

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16 Antworten zu „Die ASM ist zurück!“

  1. Avatar von Alexander Drews

    Hallo Euch allen,
    habt vielen Dank für Eure wohlwollenden Kommentare. Wir freuen uns, dass die ASM wirklich gut angenommen wurde. Auch wenn es Dinge gibt, die wir im Nachhinein anders gemacht hätten oder schlichtweg übersehen haben (wie einige ziemlich ärgerliche Rechtschreibfehler z.B.) – aber wer weiß, man sagt ja, man soll sich auch steigern können 😉

    Viele Grüße
    Alex

    TobiAndré Eymann
  2. Avatar von Christian

    Freut mich, dass es die ASM Revival Ausgabe tatsächlich geschafft hat. Ich glaube, mit der ASM habe ich früher angefangen. Ich muss allerdings gestehen, dass ich auch recht schnell zu einer anderen Zeitschrift gewechselt bin. Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, dürfte das dann die Power Play gewesen sein.

    Ich finde es jedenfalls toll, wenn solche Projekte heute noch realisiert werden. Und ich hatte auch das Glück, dass ich selbst einen kleinen Teil zu diesem Projekt beisteuern konnte und ein, zwei Artikel geschrieben habe. Die GAIN hört ja auf und gerade erst heute habe ich erfahren, dass auch die deutsche Retro Gamer zum Jahresende eingestellt wird. Retrogames sind eine Nische und Printprodukte haben es generell schwer. Wenn dann niedrige Auflagen, steigende Papierpreise und ein schwaches Anzeigengeschäft zusammenkommen, wird schnell klar, dass so ein Heft wirtschaftlich auf wackeligen Beinen steht. Wer so etwas trotzdem macht, tut das aus Leidenschaft.

    Hoffen wir mal, dass der Printmarkt nicht total einbricht. Viel ist da aktuell nicht mehr übrig.

    TobiAndré Eymann
  3. Avatar von Andreas Wanda

    Was war das für ein Märzabend im Jahre 1986, als da die erste Ausgabe des Aktuellen Software Markts auf dem Familientisch lag!

    Jedes Computermagszin las ich einst Cover to Cover – die Abtipplistings durchaus ausgenommen – aber die ASM war wie ein Vorbote des Internets. Der Titel hielt durch und durch sein Versprechen.

    Was für Computersysteme, Programme und Spiele dort Momat für Monat gebracht wurden, es war augenöffnend!

    Die Erstausgabe beglückte mich besonders, den es waren viele englischsprachige Anzeigen direkt übernommen worden. Auch wurden Spiele getestet, die in einer Happy oder C64er keinen Platz mehr fanden. Und Elite Systems‘ Scooby Doo wurde mit Screenshots der nie veröffentlichten Dragon‘s Lair-Fassung mit „Lustiges Spiel“ angepriesen, obwohl das tatsächliche Produkt ein Jahr später erst erscheinen sollte. Aber warum auch nicht Pressemitteilungen prominent platzieren?

    ASM bot den Überblick, auf oft originelle wie bunte Weise, den ich nicht mehr missen wollte – als Ergänzung zu den Markt & Technik-Publikationen, die ich bereits ins Herz geschlossen hatte.

    Die neue ASM habe ich mir gleich gekauft und weiterempfohlen, kann es nicht erwarten, diese aufzuschlagen!

    TobiChristianAndré Eymann
  4. Avatar von Florian Auer

    Ich wünsche der neuen ASM alles Gute, bin aber auch (obwohl 42) irgendwie bei diesem Heft „rausgefallen“. Meine Hefte der Kindheit und Jugend waren die Video Games, die Power Play, die Play Time und die Maniac. Mit Leuten aus diesen Magazinen verbinde ich eine gewisse Nostalgie und freude, mit der ASM hab ich keine Berührungspunkte.

    Die Idee der ASM ist supergenial und der Preis wirklich fair für das Gebotene.

    In diesem Zusammenhang möcht ich aber noch mal eine Lanze für die M! Games brechen – die ehemalige Maniac. Das ist ein Magazin, das immer noch existiert, nie aufgehört hat zu existieren und in bekannter Print-Form sowohl alte als auch neue Inhalte zusammenbringt.

    Bei aller Freude über das Revival solcher Projekte finde ich, dass man den einzigen alten Hasen, den man auf dem Videospielmarkt hat, auch durchaus unterstützen kann 🙂

    TobiAndré EymannAndreas Wanda
    1. Avatar von Rob

      Ich finde die Maniac zwar besser und die ist auch noch ein paar Jahre älter, aber mit der Gamestar gibt es schon noch ein anderes Heft, das ähnlich lange dabei ist 😉

      Alexander Strellen
      1. Avatar von Florian Auer

        Da kommt der Konsolero in mir durch, an die Gamestar hatte ich nicht gedacht 😀

  5. Avatar von André Eymann

    Ich find’s super! Vor allen Dingen würde ich hier gern noch einen Aspekt hinterlassen, der mir besonders am Herz liegt. Die neue ASM bringt aus meiner Sicht nicht nur Nostalgie zurück, sondern zitiert auch eine ganz besondere Form des Journalismus. Nämlich wie seinerzeit über Spiele geschrieben wurde und wie man die Spiele und ihr Umfeld im Journalismus präsentierte. Die Aufmachung, auf neudeutsch der Artstyle, des Heftes ist umwerfend gut gelungen, von dem was ich bisher sehen konnte. Meine eigene Ausgabe ist noch auf dem Weg zu mir… Ich liebe es, wie die ASM im hier und jetzt wieder angekommen ist. Ganz großes Kino!

    TobiFlorian AuerAndreas Wanda
  6. Avatar von Alexander Strellen

    Die ASM ist also zurück. Mein erster Gedanke war: „Oh je, braucht kein Mensch. Die ASM hatte ihre Zeit und irgendwann war es auch gut das diese Zeit vorbei war.“
    Beim studieren der Inhaltsangabe im Shop hat sich meine Meinung dann ein wenig verschoben. Damals habe ich auch regelmäßig die ASM gelesen. Sie hat mich ein gutes Stück durch meine Heimcomputerzeit begleitet und ohne Zweifel auch meine Meinung zu Spielen in dieser Zeit beeinflusst. Als die ASM dann in „Aktuelles Spaß Magazin“ umbenannt wurde, war der Spaß für mich vorbei.
    Heute lese ich noch viele Blogs, Onlinemagazine, Zeitschriften&Bücher die sich mit dem Thema Videospiele beschäftigen. Ein paar Mal habe ich mich schon gefragt, was ist eigentlich mit den Redakteuren von damals passiert? Warum schreiben die keine Texte mehr über Videospiele?
    Ich vermute einige dieser Fragen werden in dieser Neuauflage beantwortet. Es ist Fanservice für die Leser von damals. Für eine regelmäßige Lektüre über Spiele aus der 8Bit oder 16Bit Zeit greife ich dann auch lieber zum Return Magazin. Für mich ruht die ASM in Frieden. Heute haben andere ihren Platz eingenommen.

    TobiAndré EymannAndreas Wanda
  7. Avatar von Roman

    Als Antwort auf die Frage… na die RETURN ist nach wie vor als Printmedium zu haben. Mittlerweile nicht mehr am Kiosk, sondern nur noch per Direktversand. https://www.return-magazin.de/ .
    Ich denke, die Retrowelle ist noch nicht am Zenit angekommen. Ich gebe der neuen ASM also eine reelle Chance einige Ausgaben zu produzieren. Viel Glück!

    TobiAndré EymannAndreas Wanda
    1. Avatar von Rob

      Die RETURN ist aber ebenfalls ein Retro-Mag. Ich bezog mich auf Hefte wie die GAIN und GEE 😉

      Andreas Wanda
      1. Avatar von Roman

        Ach so. Sorry. Ich hatte die Frage nicht korrekt verstanden. Ja, die GEE habe ich auch immer gerne gelesen, und die letzte Ausgabe mit dem Thema AI hatte wirklich interessante Artikel.
        Zu welchem Themenbereich zählst du GEE und GAIN? Spielekultur/-kunst? Solange solche Hefte über Werbung finanziert werden müssen, man sich aber nicht verkommerzialisieren lassen will, bleibt es wohl bei Herzblut-Sonderausgaben.

        Andreas Wanda
        1. Avatar von Rob

          Spielekultur trifft es wohl ganz gut. Selbst wenn man jetzt den Kultur-Aspekt (oder nennen wir es Meta-Themen) weglässt, fällt mir aber leider kein Heft (print oder digital) ein, das sich nicht vornehmlich mit alten Spielen beschäftigt und unabhängig ist. In englischer Sprache gibt es u.a. Debug, Reload, Patch und Lost in Cult sowie zahlreiche kleinere Projekte, aber bei uns?
          Liegt das vielleicht daran, dass nur noch die älteren Generationen etwas mit dem Konzept eines Magazins/Hefts anfangen können und diese Klientel wiederum nur noch wenig Interesse an modernen Spielen hat?

          Andreas Wanda
  8. Avatar von Daniel Wagner

    Mann, da werden Erinnerungen wach. ASM und Amiga Joker hab ich beide verschlungen.

    André EymannAndreas Wanda
  9. Avatar von Rob

    Es ist toll, dass es nach all der Zeit doch immer wieder Projekte gibt, die sich an ein Print-Heft wagen. Natürlich hatten wir mit der GAIN gerade einen herben Verlust in dem Bereich und diese ASM-Neuauflage ist wohl auch eher eine Anomalie, aber so ganz wird das Thema wohl doch nie aussterben. Leider muss ich aber auch zugeben, dass ich zu jung für das Original war und mich auch dieses Remake nicht wirklich anspricht. Das Retro-Layout ist sicher total authentisch und weckt vermutlich bei vielen alten Hasen schöne Erinnerungen, aber mich schreckt es eher etwas ab. Ich bin aber ohnehin nicht die Zielgruppe und wünsche dem Team viel Erfolg damit.

    Generell finde ich es auch etwas schade, dass wir zwar inzwischen eine ganze Reihe an Retro-Mags haben, aber sich sonst in dem Bereich gar nichts mehr tut. Nach dem Abgang der GAIN hält da im deutschsprachigen Raum nur noch die GEE die Fahne hoch, selbst wenn man digitale Hefte einbezieht. Oder fällt euch noch etwas ein?

    TobiAndré EymannAndreas Wanda
    1. Avatar von Michael
      Michael

      „…dass wir zwar inzwischen eine ganze Reihe an Retro-Mags haben, aber sich sonst in dem Bereich gar nichts mehr tut.“

      Was vermisst Du konkret? Neben den Mags gibt es einen Doppelzentner an Retropodcasts (für meinen Geschmack schon zu viel) und an YouTube-Formaten. Dazu Bücher, Webseiten etc.

      Andreas Wanda
      1. Avatar von Rob

        Offenbar habe ich das blöd formuliert, denn auch du hast mich leider missverstanden 😀 Wie ich auch schon als Antwort auf Roman geschrieben habe, vermisse ich NICHT mehr Retrogedöns, sondern Projekte dieser Art, die sich vornehmlich aktuelleren Themen widmen oder zumindest eine andere Perspektive einnehmen. Daher auch die Beispiele GEE und GAIN. Siehe auch meine zweite Antwort an Roman 😉

        Andreas Wanda